VERKAUFT - Preußen, Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Adler der Inhaber, im Verleihungsetui

Königreich Preußen, Königlicher Hausorden von Hohenzollern, Adler der Inhaber, verliehen 1861 bis 1918.

Probemäßiges Exemplar wohl des letzten Drittels des 19. Jahrhunderts. Silber massiv geprägt und mattiert, die Kanten poliert und das Hohenzollernwappen emailliert. An kantiger Ringöse mit Bandring, dieser hier ohne eine Herstellerpunzierung. Ludvigsen gibt für den Zeitraum 1861 bis 1913 mit den üblichen Einschränkungen insgesamt knapp 12.000 Verleihungen dieser Ordensklasse an, die nach Geile quasi ausnahmslos an Schullehrer, Hauptlehrer, Gemeindeschullehrer usw. erfolgten.

Dazu das zeitlich passende Verleihungsetui aus Fertigung des Hofbuchbinders H. F. Schwartz, Berlin, in echtem Maroquinleder und mit Häkchenverschluss, innen mit einer Einlage aus weinrotem Samt mit Aussparungen für die Ordensdekoration sowie das Band, der Himmel mit altweißer Seide verkleidet. Die inneren Kanten mit goldenen Zierleisten beklebt.

Der Adler in guter bis sehr guter, kaum getragener und scheinbar vollkommen unbeschädigter Erhaltung, mit einer besonders feinen Patina. Das Etui mit nur ganz geringfügigen, wenig störenden Alters- und Gebrauchsspuren. Inliegend ein 29 cm (!) langer Bandabschnitt, dieser jedoch mit kleinen Beschädigungen, wohl Spuren einer frühere Konfektionierung.

Der Königliche Hausorden von Hohenzollern wurde durch König Friedrich Wilhelm IV. am 18. Januar 1851 gestiftet, nachdem in Folge des Staatsvertrages vom 7. Dezember 1848 mit den Fürstentümern Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Hechingen auch deren Fürstlicher Hausorden in die Reihe der preußischen Orden überging. Der in ursprünglich drei Klassen – Großkomture, Komture und Ritter – neugestiftete Königliche Hausorden bestand aus zwei Abteilungen, deren erste, aus Kreuzen bestehend, für Verdienste um das Königliche Haus verliehen werden sollte. Die Dekorationen der zweiten Abteilung bestanden aus Adlern, sie waren „zur Belohnung besonderer Verdienste um die Pflege gottesfürchtiger und treuer Gesinnung unter der Jugend bestimmt“. Im Jahr 1861 wurden zusätzliche Bruststerne zu den Großkomturen und Komturen gestiftet, die regelmäßig als eigenständige Ordensstufen verliehen wurden, außerdem eine unterste, „Inhaber“ genannte Klasse für beide Abteilungen. Alle Klassen der ersten Abteilung konnten ab 1864 „für Verdienste vor dem Feind“ mit Schwertern verliehen werden, die in später verliehenen Friedensklassen als „Schwerter am Ringe“ dargestellt wurden. Grundsätzlich konnte der Orden mit Dienstaltersabzeichen, den sog. Jubiläumszahlen, verliehen werden.

Literatur: Klingbeil, Karsten. Orden 1700–2000. Band 3: Preußen. Bergisch Gladbach 2011. Vgl. S. 166–179.

VERKAUFT.

Artikelnummer:
6162

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